Philip Glass und seine Beziehung zu Linz



Am 31. Januar feierte Linz den 85. Geburtstag des Komponisten Philip Glass im Ars Electronica Center mit einem ganz besonderen Konzert gespielt von Dennis Russel Davies und Maki Namekawa.

Der US-Amerikaner Philip Glass ist einer der produktivsten und meistgespielten Komponisten der Gegenwart. Seine besonders enge Beziehung zu Linz ist wohl auch durch die enge Freundschaft mit dem Pianisten und Dirigenten Dennis Russel Davies entstanden. Davies, einer der kompetentesten Glass-Interpreten, war 15 Jahre lang Opernchef und Chefdirigent des Bruckner Orchesters in Linz. In dieser Zeit vermittelte er auch das musikalische Schaffen von Philip Glass. Als Linz 2009 Landeskulturhauptstadt wurde, komponierte Glass eigens seine Oper „Kepler“ – denn der Himmelsphysiker Johannes Kepler wirkte, wenn nicht gerade auf Reisen, 16 Jahre lang in Linz. Bei der Eröffnung des Linzer Musiktheaters 2013 kam Glass höchst persönlich und interpretierte seine eigenen Kompositionen am Klavier. So hatten einige seiner zahlreichen Symphonien und Opern ihre Ur- oder europäische Erstaufführung in Linz. Die japanische Pianistin Maki Namekawa, Vermittlerin zeitgenössischer Musik und ebenfalls versierte Glass-Interpretin, ist ebenfalls in Linz beheimatet und eng mit Philip Glass verbunden. 2013 von ihr in Perth uraufgeführt, spielte Namekawa 2017 in Linz abermals Glass gesamten Zyklus von 20 Etüden für Klaviersolo.

 

„Fein austarierte Klangteppiche mit repetitiven Rhythmusstrukturen bilden bis heute die Grundlage des Glass’schen Stils. Stetig schälen sich aus dem Meer der breiten Klänge subtile Metamorphosen, Schlichtheit paart sich mit Opulenz, die mit zunehmendem Alter des Komponisten durchaus steigt“ würdigt der ORF diesen außergewöhnlichen Musiker.

 

 

Die Stadt Linz würdigte den 85. Geburtstag von Philip Glass und die enge Beziehung zwischen Komponist, Klavierduo und der Stadt mit diesem ganz besonderen Konzert. Dennis Russel Davies und Maki Namekawa spielten eigens von Philip Glass für sie komponierte Werke. Der fulminante Höhepunkt des Konzertes war das Stück "Four Movements for Two Pianos", gespielt auf zwei Konzertflügeln 230VC. Die digitalen Echtzeitvisualisierungen von Cori O’Lan entstanden live mittels eingebautem Mikrofon.

 


Foto: Video Ars Electronica Linz